Klopfer des Monats / Klopfer-Archiv
Aktueller Klopfer des Monats
September 2025: Totaler Fangstopp für die Fischerei auf Dorsch und Hering! und was ist mit den Prädatoren?
„Totaler Fangstopp für Dorsch und Hering in der Ostsee“ das ist die Forderung der Grünen zur Rettung des Dorsch und Herings Bestandes.Kann diese beim Naturschutz so wohlfeile Forderung zu einer Problem Lösung beitragen?
Das ist wohl nicht zu erwarten!
Unstrittig ist die Übernutzung des Dorschbestandes durch die intensive Befischung der Laichkonzentrationen des Dorsches in den Gewässern um Bornholm in Verbindung mit der Stationierung von Fabrikschiffen vor Ort seit 1984 durch die Schleppnetzfischerei. Dies hat einen Abwärtstrend eingeleitet, der uns dahin gebracht hat, wo wir heute sind. Klimawandel und Sauerstoffmangel kommen hinzu, sind aber nicht ursächlich.
Die Verkürzung der Dorschschonzeit um 4 Wochen im Jahr 2019 bei gleichzeitiger Gewährung von Ausgleichszahlungen für die deutsche Flotte (sog. Notmaßnahmendeal) führte zu einer Intensivierung der Fischerei durch Fahrzeuge anderer EU-Anrainerstaaten in der westlichen Ostsee und schlussendlich zur endgültigen Dezimierung des letzten starken Dorschjahrganges 2016. Seither befindet sich die Rekrutierung auf einem sehr niedrigen Niveau.
Die anschließend vorgenommenen Quotenkürzungen konnten seither nicht zu einer Erholung des Bestandes beitragen, obwohl die fischereilich Sterblichkeit gegen Null tendiert. Die unvollständige Ausnutzung der Quoten zwischen 15 und 20% seit 2021 zeigt deutlich, dass kein Dorsch da war den man hätte fangen können. Das liegt nicht daran, dass nicht gefischt wurde, sondern daran, dass kein Dorsch es geschafft hat über das Mindestmaß von 35 cm aufzuwachsen obwohl bis 2022 eine gute Anzahl von Jungdorschen in der Reusen Fischerei zu finden war.
Interessant ist die Frage: „Wo ist dieser Dorsch geblieben?“ tauchte er doch in dem darauffolgenden Jahr schon nicht mehr in der Fischerei auf.
Anscheinend, auch wenn es niemand hören will, haben die Prädatoren hier ganze Arbeit geleistet.
Beim Hering könnte die Umsetzung der Forderung des europaweit tätigen Verbandes der Kleinfischerei LIFE (Low Impact Fishers of Europe) die Heringsquote in der westlichen Ostsee der Fischerei mit passiven Fanggeräten zuzuweisen in der Weise für eine Abhilfe sorgen, die den Bestand nicht übermäßig belastet und den kleinen Familienbetrieben eine Überlebenschance bietet. Für große Kutter besteht immerhin die Möglichkeit in andere Fanggebiete auszuweichen.
Generell ist zu kritisieren:
Solange nicht alle Einflüsse auf den Dorschbestand in die Diskussion und zur Ermittlung von Lösungsansätzen einfließen und die Wissenschaft für ihre Aussage: „die sind irgendwo gestorben“ keine Nachweise liefern kann, sind die Forderungen nach einem totalen Fangstopp von welcher Seite auch immer als reiner Populismus abzulehnen, da sie in keiner Weise zielführend sind.
Stattdessen werben wir für eine Zusammenarbeit mit der Kleinfischerei für die Lösung nachstehender Punkte:
- Schaffung gleicher Rahmenbedingungen für alle Marktteilnehmer
- Zugang für alle Marktteilnehmer zu geförderter Hafeninfrastruktur
- Angleichung der Liegegebühren für alle Marktteilnehmer
- Entlastung der Betriebe auf der Kostenseite
- Rasches Prädatorenmanagement auf europäischer Ebene
- Behinderung der Diversifizierung von Einkommen durch überzogene Sicherheitsvorschriften
- Bürokratieabbau
- Wissenschaftliche Untersuchung der Gründe für die Magersucht bei Plattfischen, denn zur Zeit sind nur knapp 5% der Fänge marktfähig für den menschlichen Verzehr, der Rest landet als Industriefisch im Fischmehl bzw. er findet keinen Absatz.
Das favorisiert die Kleinfischerei mit passiven Fanggeräten als Pakt für eine Zukunft, der länger als 5 Jahre hält.
August 2025: Wissenschaftliche Beratung zum Bestandsmanagement nicht hilfreich.
Zum erforderlichen nachhaltigen Management der Fischbestände ist die wissenschaftliche Beratung für Politik und Fischerei inkonsistent und daher nicht zielführend.
Hier einige Beispiele:
Schon die Aussage: „1995 war beim Dorschbestand noch alles in Ordnung“ vermittelt einen völlig falschen Eindruck und führt damit zu einer Vernebelung der wahren Gründe für dessen Rückgang. Ein Blick in die ICES-Tabelle reicht, um festzustellen, dass der Rückgang bereits 1985 durch die Befischung der Laichkonzentrationen des Dorsches in den Gewässern um BORNHOLM in Verbindung mit der Stationierung von Fabrikschiffen dort um die langen Anfahrtszeiten zu umgehen, begonnen hat.
Auch die Aussage: „Die Fischerei hat sich immer an die Quoten gehalten“ stimmt so nicht, weil man hier nur auf die Anlandungen abstellt, die Rückwürfe in der Schleppnetzfischerei dabei aber nicht berücksichtigt.
Letztlich hält auch die Aussage: „Der Kormoran und Seehundbestand hat keinen Einfluss auf den Dorschbestand“ keiner sachlichen Prüfung stand. Ob es einem nun gefällt oder nicht: Ein von nahe Null, auf über 50.000 Tiere angewachsener Seehundbestand und ein von nahe Null auf über 1,5 Millionen Tiere ostseeweit angewachsener Kormoranbestand kann nicht von Luft leben und hat natürlich einen Einfluss auf das Ökosystem, wozu auch die Dorsche gehören.
Wie man sieht, war und ist diese Art der Beratung nicht geeignet zu einem nachhaltigen Management der Fischbestände beizutragen. Durch eine bessere Zusammenarbeit der wissenschaftlichen Institute sowie unter Einbeziehung aller Einflüsse auf die Fischbestände in die Prognosen sind hier dringend nötige Verbesserungen erreichbar. Wer traut sich an die Fehleranalyse heran ?
Juli 2025: Nur die Berücksichtigung aller Faktoren bei einer Bestandsbeurteilung führt zu brauchbaren Ergebnissen.
Aus dem Zusammengang gerissene Botschaft der Wissenschaft behindert den nötigen Druck aus der Politik für die Ursachenforschung zum Zustand der Fischbestände.
„Der Schollenbestand in der Ostsee befindet sich in einem sehr guten Zustand“! so hört man aus der Wissenschaft. Mit dieser positiven Hälfte der Wahrheit lehnt sich die Politik beruhigt zurück und man sieht keinen Handlungsbedarf.
Stellt man allein auf die Anzahl der Fische in der Nachwuchsproduktion ab, ist diese Aussage richtig. Leider ist der Zustand der Tiere alarmierend. Dünn wie eine Zeitung, so findet man über 90 % der Fänge vor. Für den menschlichen Verzehr ungeeignet. Selbst die Industrie kann damit kaum noch etwas anfangen, sodass sich bei den dort erzielbaren Preisen nicht mal die Transportkosten decken lassen.
Fragt man nach den Gründen für die Magersucht erntet man Achselzucken. Begonnene Studien wurden aus Geldmangel wieder eingestellt. Hier spart man am falschen Ende bzw. setzt vorhandene Mittel an der falschen Stelle ein. Die Schollenfischerei ist zurzeit die Einzige, wo auskömmliche Quoten vorhanden sind. Für die Beurteilung von Zukunftsaussichten in der Fischerei wäre die Erforschung der Gründe für die Magersucht bei Plattfischen von entscheidender Bedeutung, denn ohne (verwertbaren) Fisch in der Zukunft allen Kommissionen, Referenzflotten und angedachten Zunkunftsräten zum Trotz, kein Fischer der Zukunft.
Juni 2025: Überzogener Naturschutz steht sich selbst im Weg
Überzogener Naturschutz im 16 Punkte Plan Ostseeschutz löst Frust in der Fischerei aus, führt zu falschen Reakionen und steht sich somit selbst im Weg.
Die im 16 Punke Plan Ostseeschutz enthaltenen massiven Fangbeschränkungen vor allem zu Lasten der stillen Fischerei mit passiven Fanggeräten sorgen für Frust bei den betroffenen Fischereibetrieben.
Dadurch wurde z.B. der Einsatz von PAL (Porpoise Alert) in der Stellnetzfischerei zur Minimierung von Schweinswalbeifängen im Rahmen der freiwillige Vereinbarung zum Schutz von Schweinswalen und tauchenden Meeresenten in einem Fall aus Frust über die vorgsehenen Gebietssperrungen für die Fischerei kurzzeitig ausgesetzt. Prompt traten zwei Schweinswalbeifänge auf, worauf der Fischer seine Entscheidung sofort wieder rückgängig machte.
Dies zeigt uns eindeutig zweierlei:
Erstens: Der Einsatz von PAL minimiert wie beabsichtigt die Beifänge von Schweinswalen in der Stellnetzfischerei.
Zweitens: Überzogene Fangbeschränkungen und der damit verbundene nachvollziehbare Frust bei den betroffenen Fischern behindert, wie dies Beispiel zeigt, den wichtigen Naturschutz mehr als er ihm nützt.
Mit mehr Augenmaß bei den Maßnahmen könnte die Natur leben und die Fischerei überleben.
Mai 2025: Empfehlungen der Zukunftskommission Fischerei: Zu großer Unterschied zwischen Schönfärberei und praktischer Auswirkung.
Zu großer Unterschied zwischen Schönfärberei und praktischer Auswirkung bei der Bewertung der Empfehlungen der Zukunftskommission Fischerei. Nachhaltige Perspektiven für die Fischerei - Fehlanzeige .
44 Seiten Papier und gute Wünsche aber keine wirkliche Zukunftsperspektive für die Fischerei in den vorgelegten Empfehlungen der Zukunftskommission Fischerei, weil man nicht einmal bei den Rahmenbedingungen für die Fischerei über den Erhalt des Status Quo hinsichtlich der Ungleichbehandlung der Marktteilnehmer hinausgekommen ist.
Denn schon bei der nötigen Herstellung gleicher Rahmenbedingungen für alle Marktteilnehmer als Grundlage für eine Zukunft jeder gewerblichen Tätigkeit war es mit der Einigkeit zu Ende. Allzu gut haben sich die begünstigten Teile der Fischerei an die einseitig ausgerichtete warme Subventionsatmosphäre gewöhnt, die gut 50% der Flotte von jeglicher Förderung ausschließt. Gleiches gilt für den Zugang zu Vermarktungseinrichtungen und die Förderung von Interessenvertretungen.
Auch konkrete Vorschläge für kurzfristig wirksame Entlastungen aller Betriebe auf der Kostenseite zur Überwindung der herrschenden Krisensituation waren nicht mehrheitsfähig.
Von diesem Fazit können auch einige gute Ansätze für eine Diversifizierung von Einkommen nicht hinwegtäuschen. Natürlich sind z.B. zukunftsfähige Antriebe für Fischereifahrzeuge wichtig. Gut, wenn man die Erforschung und Entwicklung rechtzeitig vorantreibt. Aber hier handelt es sich eben um mittelfristige Lösungen und die erforderlichen Investitionen werden über Versuchskutter hinaus nur dann eine Chance haben, wenn sich eine wirtschaftliche Zukunft abzeichnet - und wenn es bis dahin noch Betriebe gibt, die die Durststrecke überstanden haben. Auch die Übernahme von staatlichen oder halbstaatlichen Aufgaben kann nicht wirklich als Zukunft für eine gewerbliche Fischerei angesehen werden, allenfalls als Überbrückung für kleine Teile denn: „ Ohne Fisch in der Zukunft kein Fischer der Zukunft“!
April 2025: Sechzehn-Punkte Plan Ostsee, Restriktionen nur zu Lasten der Fischerei.
Sechzehn-Punkte Plan Ostsee. Naturschutz-ja, aber bitte mit Augenmaß und nicht nur zu Lasten der Fischerei.
Der „Nationalpark Ostsee“, ein umstrittenes Projekt des grünen Umweltministers Tobias Goldschmidt, wurde durch starken Widerstand der Nutzergruppen gestoppt. Der alternativ dazu im Frühjahr letzten Jahres durch das Umweltministerium federführend erarbeitete 16 Punkte-Plan zum Schutz der Ostsee bedeutet bei einer vollständigen Umsetzung dennoch unverhältnismäßige, in ihrer Wirksamkeit fragwürdige und einseitige Restriktionen insbesondere für die Küstenfischerei mit passiven Fanggeräten, weil diese kleinen Fahrzeuge nicht in andere Fanggebiete ausweichen können.
Statt der Schaffung eines Nationalparks hat die Landesregierung im März 2024 den Aktionsplan Ostseeschutz 2030 mit 16 Punkten für eine gesunde Ostsee veröffentlicht und will mit diesem Entwurf 12,5 % der schleswig-holsteinischen Ostsee unter strengen Schutz stellen. Hierbei handelt es sich um eine rein politische Entscheidung als Beruhigungspille für den grünen Anteil der Landesregierung. Neben den schon bestehenden Natura-2000-Gebieten sollen drei neue marine Schutzgebiete eingerichtet und unter strengen Schutz gestellt werden. Dies bedeutet den Ausschluss jeglicher Fischerei in diesen Gebieten.
Im Detail wurden fast allen von den Verboten betroffenen Gruppen Zugeständnisse gemacht, den Touristikern und Anglern hinsichtlich der Nutzung der Strände und des Angelns vom Strand aus, den Wassersportlern hinsichtlich der Befahrens Regelungen. Auch hinsichtlich der Reduzierung von Nährstoffeinträgen in die Ostsee ist noch viel Luft nach oben..
Nur die Ostseefischer müssen mit einem totalen Fangverbot in den unter strengen Schutz zu stellenden Gebieten rechnen. Dabei geht es für sie um wichtige Fangplätze. Trotz mehrmaliger Zusagen des Ministerpräsidenten, die im Vorwege mit dem zuständigen Minister Schwarz erarbeiteten Vorschläge der Fischer bei der Ausweisung der Pläne hinsichtlich der Auswahl von Gebieten und ihrer Größe einzubeziehen, kam es letztlich zu einer „politischen Entscheidung“, die weit über diese Vorschläge hinausgeht. Wieder einmal sucht man anscheinend den Weg des geringsten Widerstandes. Diesen identifiziert man in der Fischerei, die zahlenmäßig und von ihren finanziellen Möglichkeiten als schwächstes Glied in der Kette ausgemacht wird.
Unabhängig davon konnte bislang die positive Wirkung von sogenannten „Nullnutzungszonen“ für die Natur noch in keinem Fall schlüssig nachgewiesen werden.
Ein Schutz von Riffen und Hartsubstraten wäre viel einfacher durch die Einstellung der aktiven Fischerei mit schweren Rollergeschirren erreichbar und das überall wo diese vorhanden sind, weil ohne diese Fanggeräte eine aktive Fischerei dort nicht möglich ist und nicht nur wie vorgesehen in ausgewiesenen Schutzgebieten.
Nur der guten Ordnung halber ist noch anzumerken, dass nicht abgestimmte Alternativ- Vorschläge von Teilen der Fischerei, die in ihrer Wirkung alle Betriebe betreffen erst nach Abstimmung mit den Vertretungen aller Betroffener durch die Landesregierung in einen Entscheidungsprozess einbezogen werden sollten.
März 2025: Bericht von der Intensivstation!
Der Patient „Kleinfischerei“ ist gerade wegen akuter Schwäche auf der Intensivstation eingeliefert worden.
Schon lange zeigten sich Schwächesymptome, die aber von den behandelnden Experten nicht ernst genug genommen wurden. Es kam daher zu einer Verschleppung der Krankheit durch Vernachlässigung von geeigneten Behandlungsmaßnahmen, die nun zu einem akuten Notstand geführt haben, der eine Intensivbehandlung nötig macht.
Da liegt er nun der Patient „Kleinfischerei“ mit kaum noch wahrnehmbaren Vitalfunktionen. Naturgemäß wären Sofortmaßnahmen erforderlich, weil der Patient sichtlich nach Luft ringt. Doch man gibt zunächst ein paar Vitamin Pillen und spricht beruhigende Worte.
Wegen der Schwere des Falles veranlasste der Staat unter Beteiligung eines großen Experten Teams der Klinikleitungen und der Verwaltungen mehrerer Länder sowie einiger Personen aus der Fischereifamilie zunächst die Bildung von zwei Kommissionen, um die beste Behandlungsmethode herauszufinden. Mitglieder in grünen Kitteln sehen zunächst Defizite in der Ausstattung des Behandlungsraumes. Eingesetztes Material ist nicht wiederverwendungsfähig. Die Technik verbraucht zu viel Energie. Man diskutiert über Ruhezonen und welches Mittel dem Patienten wohl helfen könnte. Man sinniert über REHA-Konzepte und deren Finanzierung und denkt über Maßnahmen nach, die dem Patienten nach seiner Genesung dienlich seien, könnten. Durch die Größe der Kommissionen und die unterschiedlichen Sichtweisen zieht sich die Lösungsfindung über Monate hin.
Ein Antrag von Praktikern dem Patienten zunächst ein schnellwirkendes Mittel zur Vitalisierung mit einer Breitbandwirkung zur Überwindung der Schwächephase zu verabreichen, wird nach kurzer Diskussion abgelehnt. Man befasst sich stattdessen mit der schriftlichen Ausformulierung des gesamten Behandlungskonzeptes. Die REHA-Maßnahmen werden genauestens diskutiert, bevor diese der obersten Klinikleitung vorgelegt werden. Großen Wert wird auf die Seitenzahl der Empfehlungen gelegt, weil man glaubt daraus deren Wichtigkeit herleiten zu können. Welche dieser Maßnahmen dann zur Umsetzung gelangen bleibt ungewiss.
Der Intensiv-Pfleger blickt währenddessen ratlos drein und fragt sich, ob der Patient bis zur Genehmigung der Verabreichung einer im Raum verfügbaren Vitalisierungsspritze zur Überwindung der akuten Schwächephase durchhält. Berechtigte Zweifel sind angebracht.
Februar 2025: 14,3 Mio. EURO in den Wind geschossen!
Wettlauf von Geräteanbietern zur elektronischen Überwachung der Kleinfischerei nimmt Fahrt auf.
Die in der novellierten Kontrollverordnung angestrebte elektronische Überwachung der Kleinfischerei hat einen Wettlauf von Anbietern elektronischer Ausrüstung ausgelöst.
Drei Bewerber werden von der EU mit zusammen 14,3 Mio. Euro gefördert, um in einem Projekt geeignete Geräte für diese Aufgabe herzustellen und zu erproben.
Was sich zunächst gut anhört erweist sich bei näherer Betrachtung als Luftschloss. Die zu erwartenden Ergebnisse bei der angestrebten elektronischen Datenerfassung hinsichtlich der Verminderung von angenommenen nicht gemeldeten Fangmengen werden aus Mangel an Masse der insgesamt erreichbaren Fänge in diesem Flottensegment bei weitem nicht die erwarteten Dimensionen erreichen können. Auch die Einflüsse auf die Meeresumwelt bleiben weit hinter den Erwartungen des Naturschutzes zurück. Allerdings kann man mit den gewonnenen Daten viele neue Projekte generieren.
Zudem will man mit einem riesigen technischen und bürokratischen Aufwand nach Krümeln in der Kleinfischerei suchen, um von der Abraumhalde der aktiven Fischerei mit Schleppnetzen abzulenken in der Hoffnung damit Bestandssituationen verbessern zu können. Das kann nicht gelingen!
Januar 2025: Der Fachmann staunt und der Laie wundert sich.
Seltsame Argumentation der Wissenschaft im luftleeren Raum zum Scheinswalschutz in der Ostsee.
Zum Schutz von Schweinswalen gegen unbeabsichtigten Beifang in der Stellnetzfischerei gibt es unterschiedliche Lösungsansätze, die nicht immer einen tragfähigen Kompromiss zwischen dem Schutz der Meeressäuger und den wirtschaftlichen Interessen der Fischerei anstreben. Allzu schnell wird ein Verbot der Stellnetzfischerei vorzugsweise generell zumindest aber in großräumigen Schutzgebieten gefordert, obwohl es auch andere Möglichkeiten auf elektronischer Ebene gibt, die sich im Rahmen der freiwilligen Vereinbarung zum Schutz von Schweinswalen in der westlichen Ostsee bereits durch den Einsatz von PAL (Porpoise Alert) bewährt haben. Diese Geräte sind Stand der Technik und haben den Vorteil, dass hier kein Dauersignal, wie beim Vorgängermodell (PINGER) zum Einsatz kommt. Somit werden die Tiere nicht aus ihrem Habitat vertrieben und auch die Störwirkung auf militärische Horcheinrichtungen ist viel geringer. Trotzdem wird in der Diskussion immer nur der Einsatz von PINGER erörtert als wenn es zu diesen veralteten Geräten gar keine Alternative gäbe. Die Einrichtung von großflächigen Schutzgebieten wird als alternativlos dargestellt weil der Pingereinsatz vom Militär nicht akzepteirt wird. Neben diesen militärischen Bedenken bezüglich des PINGER Einsatzes der ja gar nicht notwendig ist wird von der Wissenschaft argumentiert, dass die vorhandene Alterative PAL im Gebiet der mittleren Ostsee nicht wirksam sei. Genauere auf Versuche gestützte Daten in diesem Gebiet gäbe es nicht, weil man den dortigen geringen Bestand an Schweinswalen nicht durch wissenschaftliche Versuche mit möglichen Beifängen belasten will. Trotzdem gelangt der gleiche Wissenschaftler im nächsten Satz zu der Erkenntnis: „PAL wirkt in diesem Gebiet nicht“ und die Verwirrung bei allen Zuhörern ist komplett. Da wird man sich doch wundern dürfen, wo diese Erkenntnis herkommt.
Zielführend für eine Problemlösung sind solche Argumentationen jedenfalls nicht weder für den Naturschutz noch für die Wirtschaft und schon gar nicht für die Akzeptanz der betroffenen Betriebe der Kleinfischerei mit passiven Fanggeräten.
Dezember 2024: Quo Vadis Fischerei ?
Die Dorschreproduktion tendiert gegen Null! Beim Hering sieht es wenig besser aus. Ist der Klimawandel an allem Schuld?
Die Antwort ist nein! Aber zielführende Maßnahmen fehlen. Was wir vorfinden sind:
- Weichgespülte Leitbilder ohne vorherige Fehleranalyse
- Weiterhin zu hohe Einträge an Phosphaten
- Dadurch sich weiter ausdehnende sauerstofffreie Zonen in der Ostsee
- Fehlendes Prädatoren Management
- Fehlende Untersuchung der Ursachen für die Magersucht bei Plattfischen
- Als einziges Heilmittel „Null Nutzungszonen“.
Und industrielle Befischung der Plattfischbestände obwohl nur 20% der Fänge für den menschlichen Verzehr marktfähig sind.
Wer sieht hier eine realistische Zukunft für die Fischerei? Bei diesen Rahmenbedingungen fällt es schwer diese zu erkennen!
November 2024: Der Bürger staunt und der Fischer wundert sich!
„Die Regulierung der Prädatoren in der Ostsee kann nicht zur Erholung der Fischbestände beitragen“ so die wohlfeile Behauptung einiger Wissenschaftler, die gerne von der Politik übernommen wird.
Da lohnt es sich genauer hinzuschauen. Bei einem seit zwei Jahren gegen Null tendierenden Fangaufwand erholt sich der Dorschbestand in der Ostsee nicht. Nachwuchs gibt es.
Aber der wächst nicht heran. Dorsche von 25-30 cm Länge sind im nächsten Jahr verschwunden. Nach bereits ermittelten Daten aus Dänemark und Deutschland sind dem Kormoran über 50% Entnahme von Jungdorschen zuzurechnen. Die Argumentation, dass eine mögliche Verringerung der Prädatoren Bestände keine Wirkung auf die Fischentnahme in der Ostsee haben soll, bedarf besonderer Rechenkünste, die sich dem Normalbürger nicht erschließen.
Der generelle Konflikt liegt nämlich hier:
Der angestrebte Schutzstatus/Populationsgröße von Seehunden und Kormoranen in der Zielvorgabe angelehnt an Verhältnisse wie vor 200 Jahren passt - und das sollte eigentlich keine Überraschung sein, nicht mit den heutigen Verhältnissen hinsichtlich menschlich verursachter intensiver Nutzung überein. Deshalb haben die durch die strengen Schutzmaßnahmen stark angewachsenen Bestände dieser Arten zu einem Ungleichgewicht geführt und sind daher mit dem aktuellen menschlichen Fußabdruck mittels Regulierung wieder in Einklang zu bringen. Hierzu bedarf es europaweiter Managementmaßnahmen die unverzüglich zu beschließen sind, um der Wirtschaft (Fischerei) eine planbare Perspektive für die Zukunft zu eröffnen.
Oktober 2024: Symbolpolitik für die Fischerei
„Symbolpolitik“ für die Fischerei“, so hört man aus Rostock.
„Die Kürzung der Fangmengen bei Dorsch und Hering in der Ostsee ist reine Symbolpolitik,“ so die Meinung eines führenden Wissenschaftlers aus Rostock. Einseitige auf lückenhaften Datengrundlagen beruhende Empfehlungen der Wissenschaft, die nicht alle Einflüsse auf die Bestände als Grundlage für die Quotenempfehlungen beinhalten verhindern ein zielführendes Management der Fischbestände. Dass ist auch nicht besser ! so die Meinung aus der betroffenen Praxis.
„Symbolpolitik hilft niemandem! Weil es nur auf dem Papier besser aussieht, erholt sich der Bestand nicht“.
Da sind wir sofort einer Meinung. Wissenschaftliche Beratung, die nicht alle Einflüsse auf den Bestand berücksichtigt führt zu falschen Fangempfehlungen. Davon erholt sich der Bestand aber auch nicht. Das gehört auch zur Wahrheit.
„Man soll sich um die tatsächlichen Probleme kümmern“.
Natürlich! Was denn sonst aber bitte um alle!
Bis dahin sieht das Ganze doch sehr stark nach einer Geisterdiskussion aus die weder dem Bestandsaufbau noch der Fischerei weiterhilft.
September 2024: Wissenschaftler beklagen ungenaue Bestandsabschätzungen.
Wissenschaftler beklagen ungenaue Bestandsabschätzungen in Nord und Ostsee als Grund für die Krise der Fischbestände und lassen gleichzeitig die Einflüsse der Prädatoren auf diese Bestände in ihren eigenen Betrachtungen unberücksichtigt.
„Fischbestände in Ost- und Nordsee dramatisch überschätzt“, so lesen wir in der Presse. Unvollständige Rechenmodelle unter Aussparung der Entnahmen von Prädatoren führten zu falschen Fangempfehlungen. 30.000 Seehunde und 40.000 Kormorane leben nicht von Luft. Allein die Entnahme dieser Prädatoren beläuft sich nach vorsichtigen Schätzungen auf mehr als 20.000 Tonnen Fisch pro Jahr. Das ist gesichertes Wissen und braucht nicht erforscht werden. Dazu addiert sich die Entnahme der Fischerei.
Aufgrund dieser lückenhaften Rechen-Modelle wurden erlaubte Fangmengen laut einer Studie seit Jahren viel zu hoch angesetzt. Das trug offenbar zu einer Überfischung verbunden mit einer Überschätzung der Reproduktionsmöglichkeiten vor allem des Dorschbestandes in der Ostsee bei. Fangmengen wurden auch deshalb nicht ausreichend reduziert, weil die Rückwürfe untermaßiger Fische in der Schleppnetzfischerei in den Rechenmodellen ebenso wie die Veränderungen der „natürlichen Sterblichkeit“ der Fischbestände seit den 80er Jahren durch das Anwachsen der Bestände von Seehund und Kormoran fehlten. Allein die Entnahme dieser Prädatoren beläuft sich nach vorsichtigen Schätzungen auf mehr als 20.000 Tonnen pro Jahr. Dagegen spielen die erlaubten Entnahmen durch die Fischerei von 340 To. im Jahr 2024 im Gebiet 22-24 (Westdorsch) und 595 To. im Gebiet 25-32 (Ostdorsch) sowie die vom ICES empfohlenen Mengen von 24 To. im Gebiet 22-24 (Westdorsch) und 0 To. im Gebiet 25-32 (Ostdorsch) nach einhelliger Meinung der Wissenschaft kaum eine erwähnenswerte Rolle. Wenn, wie hier geschehen nicht alle Parameter in die Bestandsberechnungen einfließen ist es wenig überraschend, wenn das gesamte Bestandsmanagement nicht funktioniert und die Restriktionen der Fischerei durch Schonzeiten und Fangbeschränkungen für die Bestandserholung keine Wirkung zeigen.
Warum die lückenhaften Vorhersagen der offiziellen Modelle akzeptiert wurden und werden, ist die unbeantwortete Frage. Die Wissenschaft sollte in der Lage sein alle Einflüsse auf die Fischbestände in ihre Rechen Modelle aufzunehmen, um den nötigen Bestandsaufbau bei Dorsch und Hering in der Ostsee sowie in allen anderen Meeresgebieten im Interesse des Naturschutzes und der Fischerei durch der Lage angepasste Fangempfehlungen an die Politik voranzutreiben. Gerade jetzt, wo auch noch zusätzlich der Klimawandel seine Wirkung zeigt, ist das besonders wichtig.
Einteilung in Haupt und Nebenerwerbsfischerei; zumindest in der Ostsee eine Unterscheidung aus der Mottenkiste.
Ist die Einteilung in Haupt und Nebenerwerbsfischerei noch gerechtfertigt ? Zumindest in der Ostsee nicht mehr sondern eine Unterscheidung aus der Mottenkiste.
Die herrschenden Fangbeschränkungen bei Dorsch und Hering haben zu einem Strukturwandel in der Fischerei geführt, der sich besonders in den letzten zwei Jahren bemerkbar gemacht hat. Hervorgerufen durch eine ungeeignete Bewirtschaftung der Fischbestände in der Ostsee seit drei Dekaden, die zunehmende Prädation durch die stark gestiegenen Bestände von Seehund und Kormoran sowie durch veränderte Umweltbedingungen ist eine wirtschaftlich erfolgreiche Führung eines gewerblichen Fischereibetriebes als alleinige Erwerbsquelle nicht mehr nachhaltig möglich. Nur mit einer Diversifizierung des Betriebes durch die Erschließung weiterer Einkommensquellen neben der Fischerei kann ein wirtschaftliches Überleben erreicht werden. Sei es nun durch Handel mit zugekauftem Fisch, Vermietung von Fremdenzimmern, Gastronomie oder ggf. durch die Aufnahme einer Arbeitnehmertätigkeit an Land.
Der einzig noch vorhandene Unterschied besteht daher jetzt darin, an welche Stelle man seine Sozialversicherungsbeiträge abführt. Zahlt man sie bei der BG- Verkehr, gilt der Betrieb als förderungswürdiger Haupterwerb. Die Beitragsentrichtung bei jeder anderen gleichwertigen Stelle führt zur Einstufung des Betriebes als Nebenerwerbsfischerei, wodurch man neben anderen Nachteilen auf der Kostenseite aus Sicht von Politik und Verwaltung auch jegliche Förderungswürdigkeit auf allen Ebenen verliert. Man darf gespannt sein wie lange es noch dauern wird, bis ein Betroffener gegen diese Ungleichbehandlung klagt.
Juli 2024: Forderungen nach Verträglichkeitsprüfungen für Fanggeräte der Fischerei in NATURA 2000 Gebieten werden laut.
Alter Wein in neuen Schläuchen, das sind die neuerlichen Forderungen der Naturschutzverbände nach Verträglichkeitsprüfungen für die Fanggeräte der Fischerei in den NATURA 2000 Gebieten der Ostsee.
Alter Wein in neuen Schläuchen, das sind die neuerlichen Forderungen der Naturschutzverbände nach Verträglichkeitsprüfungen für die Fanggeräte der Fischerei in den NATURA 2000 Gebieten der Ostsee.
Da es die Fischerei mit den traditionell verwendeten Fanggeräten wie Stellnetzen und Reusen schon vor der Einrichtung der Schutzgebiete gab war deren Beurteilung hinsichtlich ihrer Verträglichkeit mit den Schutzzwecken bei der Einrichtung dieser zu würdigen. Das Ergebnis war, dass diese Fischerei in bisheriger Art und Umfang und ihr Gebrauch in guter fachlicher Praxis den angestrebten Schutzzwecken nicht entgegensteht und daher toleriert wird.
Seither hat sich an dieser Situation hinsichtlich der Fanggeräte, ihrer Art und des Umfanges der Fischereitätigkeit nichts geändert. Im Gegenteil!
Der Fangaufwand hat durch die freiwillige Vereinbarung zum Schutz von Schweinswalen und tauchenden Meeresenten und kaum noch vorhandene Quoten für Dorsch sowie der Tatsache, dass Plattfische aufgrund eines mangelhaften Ernährungszustandes nur noch bedingt marktfähig sind, wesentlich abgenommen.
Trotzdem wird die Forderung nach Verträglichkeitsprüfungen wieder aufgegriffen obwohl nach § 34 des Bundesnaturschutzgesetzes Verträglichkeitsprüfungen nur bei neuen Projekten vorgesehen sind. Weder gibt es neue Projekte noch neuartige von der damaligen Norm abweichende Fanggeräte, sowie einen Gebrauch dieser der von der guten fachlichen Praxis abweicht. Anscheinend will man den restlichen Schwung der gerade beendeten Nationalparkdiskussion auszunutzen um die noch vorhandenen Reste der Fischerei mit weiteren Auflagen zu belasten. Wie man dadurch „junge Menschen für die Fischerei gewinnen“ ( Punkt1 des 9 Punkte Programms der Leitbildkommission Ostseefischerei) will - bleibt das Geheimnis der Landesregierung und der Naturschutzverbände.
Juni 2024: Datenmangel behindert Prädatoren Regulierung.
Datenmangel behindert Prädatoren Regulierung.Seit Jahren keine gezielte Fischerei auf Dorsch! Auch für 2025 gilt diese ICES Empfehlung. Trotzdem erholt sich der Bestand nicht
Keine gezielte Fischerei auf Dorsch! Auch für 2025 gilt diese ICES Empfehlung. Trotzdem erholt sich der Bestand nicht. Der Leie staunt, der Praktiker wundert sich nicht. Da die Prädatoren Einflüsse (Entnahmen) noch nicht lückenlos mit Datenreihen belegt werden können und daher dafür der Nachweis lückenhaft ist finden sie in den wissenschaftlichen Rechenmodellen für die Bestandsentwicklung keine Berücksichtigung. Dabei ist es doch eine Binsenweisheit, dass die stark zugenommenen Bestände von Kormoran, Seehund und Schweinswal auch in der Ostsee nicht von Luft leben. Unter dieser Prämisse sind die möglichen Vorhersagen der Wissenschaft zur Bestandsentwicklung der Fischbestände hier entsprechend ungenau. Die Ermittlung der Verursacher stockt. Nur auf die wirkungslosen Restriktionen für die Kleinfischerei kann man sich verlassen.
Vielleicht sollte man, wie bei anderen Hochrechnungen nicht vollständig bekannter Daten bei Bestandsgrößen auch hier dazu übergehen sich zunächst an Hochrechnungen aus bereits bekannten Daten in diesem Fall z.B. hinsichtlich der Entnahme von Dorschen durch den Kormoran auszurichten, um endlich zu einer dringend nötigen Planung der Regulierung dieses Bestandes zu kommen, die bis zum Beginn der Umsetzung sicherlich noch viele zeitaufwendige Hürden nehmen muss.
Mai 2024: Der Schweinswal-immer für eine Horrorgeschichte gut!
„Schweinswale auf dem Rückzug“ so lasen wir es in der Presse.
„Weniger Meeressäuger vor Schleswig-Holstein- Gefahr durch Stellnetze“
„Vor der Küste Schleswig-Holsteins und anderen Teilen der westlichen Ostsee tummeln sich immer weniger Schweinswale“ so das Ergebnis einer Studie vom ITAW Büsum. „Hauptgrund dafür sei die Fischerei“!
Weiterhin wird kolportiert, dass in dänischen und schwedischen Gewässern 900 Tiere hauptsächlich in Stellnetzen verenden. Die geringeren Zahlen von nachweisbaren Beifängen in Schleswig-Holstein werden auf geringere Kontrollen und der nicht vorhanden Pflicht Kameras an Bord der Kutter zu installieren, zurückgeführt.
Reine Stimmungsmache gegen die Fischerei, das ist das Fazit! Versuchen wir eine Sortierung:
1.) Fakten falsch dargestellt
Zumindest in Schweden gibt es nach Aussage von dort tätigen Fischern keine verpflichtende Kameraüberwachung. Lediglich eine auf freiwilliger Basis gegen Bezahlung, also keineswegs flächendeckend.
2.) Wichtige Unterschiede hinsichtlich des Schweinswalschutzes in Deutschland werden (absichtlich) verschwiegen.
Im Rahmen einer freiwilligen Vereinbarung zum Schutz von Schweinswalen und tauchenden Meeresenten setzen die Fischer hier elektronische Warngeräte PAL (Porpoise Altert) ein. Diesen Geräten ist wissenschaftlich eine Beifangreduktion von mind. 70% bescheinigt worden. Weiterhin reduziert die Fischerei die Netzlängen vom 1. Juli bis zum 31. August um 50%. Die Annahme ähnlicher Beifangzahlen hier, ist deshalb abgesehen vom nicht bekannten Fangaufwand, der Anzahl der dort tätigen Fischereibetriebe und anderer natürlich gegebener Unterschiede in den benannten Ländern daher nicht seriös haltbar.
3.) Interpretierung von genannten Zahlen wird im Unklaren belassen.
„In den letzten Jahren strandeten zwischen Flensburg und Lübeck im Schnitt mehr als 100 leblose Wale“. Diese Meldung stimmt sogar. Allerdings sollten die Begleitumstände in der deutschen Fischerei berücksichtigt werden, bevor man voreilige Schlüsse zieht. Durch die Corona-Pandemie (Zusammenbruch des Absatz Marktes) sowie den fast nicht vorhandenen Fangmöglichkeiten für Dorsch ist der Fangaufwand in der Stellnetzfischerei mit hochstauenden Netzen bis an die Messgrenze zurückgegangen. Dies hätte, falls die Fischerei wirklich die Hauptursache für die Totfunde wäre, zu einem erheblichen Rückgang dieser führen müssen.
Trotzdem sehen wir z. B. im Jahr 2021 (siehe Tabelle) sogar einen Anstieg der Totfunde von über 60% - und es soll der Eindruck erweckt werden das der Fischerei angelasten zu können!? Eine wahrhaft abenteuerliche Auslegung der Fakten und die Presse verbreitet so etwas ohne sachliche Prüfung.
Horrorgeschichten verkaufen sich anscheinend besonders gut. Da leidet die Recherche.
April 2024: Zukunft der deutschen Ostseefischerei ungewiss!
Die erarbeiteten Empfehlungen der Leitbildkommission " Zukunft der deutschen Ostseefischerei" zu Maßnahmen zum Erhalt dieses Wirstschaftszweiges werden durch den vorgesehenen Verlust der wichtigsten Fanggebiete der passiven Fischerei mit Stellnetzen jetzt in Frage gestellt.
Das Neunpunkte - Programm zu den erarbeiteten Maßnahmen beginnt mit der Empfehlung: „Junge Menschen für die Fischerei gewinnen“!
Es bleibt das Geheimnis der Landesregierung, wie dieses Vorhaben gelingen soll, wenn man der nachhaltigsten Fischereimethode, der mit passiven Fanggeräten die wichtigsten Fanggründe nimmt, um dort nutzungsfreie Zonen einzurichten.
Nur wenn nachvollziehbare wirtschaftliche Perspektiven vorhanden sind, macht es Sinn einen Fischereibetrieb zu übernehmen oder neu zu gründen und damit ein Stück Identität in diesem Lande zu erhalten. Niemand wird auf die Idee kommen eine Ausbildung zu beginnen und nach erfolgreichem Abschluss Investitionen in 6-stelliger Höhe vorzunehmen, wenn die besten Fanggebiete auf See gesperrt sind. Auch das möglicherweise zusätzliche Betätigungsfeld als „Sea Ranger“ ändert daran nur wenig, rechtfertigt keine Investitionen in dieser Höhe und bietet außerdem nicht die touristische Attraktion, die die Fischerei darstellt. Von der Versorgung des örtlichen Marktes mit frischem Fisch ganz zu schweigen.
Die Politik muss Farbe bekennen, ob eine gewerbliche Fischerei noch gewollt ist, und zwar schnell, denn die Phase praktisch ohne Einkünfte, wie gerade jetzt, hält kein Betrieb viel länger durch. Deshalb läuft uns gerade die Zeit davon. Ach, richtig da war doch noch etwas! Das überfällige Management der Prädatoren! Ausklammern und totschweigen bringt jedenfalls keine Lösung
März 2024: „Allumfassende Naturschutzverwaltung Ostsee“ auch ohne Nationalpark nötig?
Naturschutzverbände fordern die Einrichtung einer "allumfassenden Naturschutzverwaltung" auch ohne Nationalpark Ostsee!
„Freiwillige Vereinbarungen bringen nichts“! so wird argumentiert um einen ganzen Strauß von Restriktionen auf dem Wasser per Verordnung vorzunehmen. Dazu soll ein Verwaltungsapparat geschaffen werden, der einer Nationalparkverwaltung gleichkommt um dem Bürger übergestülpte Regelungen durchzusetzen.
Die Erfahrung zeigt, dass Maßnahmen auf freiwilliger Basis besser akzeptiert werden, konstruktive Mitarbeit der Bürger generieren, somit weniger Kontrollaufwand erfordern und daher in ihrer Wirkung letztendlich Zwangsmaßnahmen überlegen sind.
War da nicht auch noch Geldmangel in unserem Lande? Hier eröffnen sich Einsparmöglichkeiten.
Februar 2024: Die Kürzungen für den ohnehin gebeutelten Fischereisektor sind unverhältnismäßig!
Erfolgreiche Bauernproteste gegen die Streichung von Subventionen in der Landwirtschaft. Die nötige Refinanzierung wird nun fälschlicherweise zu Lasten der Fischerei vorgenommen.
Die Bundes Regierung nimmt einen Großteil der Erlöse, die aus der Versteigerung von Flächen auf See für Offshore-Windparks erzielt wurden und für den Fischereifonds vorgesehen waren, als Ausgleich für die Rücknahme von gestrichenen Agrarsubventionen.
Dass die Bundesregierung die gestrichenen Gelder für die Landwirtschaft nun bei den Fischern besorgt, halten wir für ein fatales Signal. Den Agrar und Fischereisektor gegeneinander auszuspielen, schadet dem Vertrauen in die Politik, zumal die Gelder speziell als Ausgleich für den Verlust von Fanggründen durch den Bau von Off Shore -Windparks gedacht waren.
Hierdurch entsteht der Eindruck, dass man den Weg des geringsten Widerstandes bevorzugt, denn mit Schiffen kann man schlecht vor dem Brandenburger Tor demonstrieren.
Januar 2024: Die Bedeutung einer Petition für einen Nationalpark Ostsee mit 93.000 Unterschriften erscheint zunächst schwerwiegend.
Was auf den ersten Blick nach einer gewaltigen Zustimmung aus Schleswig-Holstein aussieht, entpuppt sich bei näherem Hinsehen, da bundesweit erhoben, nur als leises Lüftchen von nicht einmal 1,5 % der Bevölkerung.
Wir empfehlen daher sich den vordringlichsten Problemen der Ostsee wie:
- Fehlende Beseitigung von Mun. Altlasten,
- Mangelnde Verringerung von Nährstoffeinträgen in die Ostsee und daraus resultierender Überdüngung,
- Fehlenden Einbau chemischer Reinigungsstufen in allen Kläranlagen zur Ausfällung von Phosphaten und Arzneimittelrückständen,
- Nicht ausreichende Dimensionierung dieser für anfallende Reinigungsspitzen währen der Urlaubssaison,
und der bisher nicht ausreichend gelungenen Verminderung der Beifänge von Nichtzielarten durch Maßnahmen an den Fanggeräten der aktiven Fischerei, als Ersatz für die bisher wirkungsschwache Kontrolle und Verwaltung dieser zu widmen.
Hier sind die Prioritäten zu setzen, bevor man Millionen in eine Nationalparkverwaltung investiert, da die Lösung dieser Probleme erwiesenermaßen nicht der Einrichtung eines Nationalparks bedarf.
Dezember 2023: Der Naturschutz fordert Vertäglichkeitsprüfungen für Fanggeräte.
Naturschutz Lobbyisten fordern Verträglichkeitsprüfungen für Fanggeräte in Natura 2000 Gebieten.
Diese Diskussion hatten wir schon einmal. Im Rahmen der Anhörungen vor der Einrichtung der Natura 2000 Gebiete im Jahr 2016, basierend auf dem § 34 Bundesnaturschutzgesetz wonach nur bei „Verschlechterungen und neuen Projekten“ eine Verträglichkeitsprüfung erforderlich ist wurde der Fischerei damals zugesichert, dass „Die Fischerei in bisheriger Art und Umfang“ auch in den Natura 2000 Gebieten weiterhin betrieben werden kann. Dieser Umstand trug wesentlich zu einer Einigung bei der Einrichtung der Gebiete bei.
Da sich an der Fischerei hinsichtlich der in den Natura 2000 Gebieten eingesetzten Arten von Fanggeräten nichts verändert hat, der Fangaufwand durch Betriebsaufgaben und erheblichen Quotenkürzungen hingegen wesentlich zurückgegangen ist, gibt es für Forderungen dieser Art keine belastbaren Gründe. Sie sind daher als reiner Aktionismus zum Nachteil der Fischerei einzuordnen und wenig hilfreich für die nötige Zusammenarbeit zwischen Fischerei und Naturschutz bei der Entwicklung von Konzepten mit denen die Natur leben und die Fischerei überleben kann.
November 2023: Wo ist der Dorsch geblieben?
Die weiteren Quotenkürzungen und das Verbot der Freizeitfischerei in der Ostsee für das Jahr 2024 erscheinen für den Bestandsaufbau nicht zielführend zu sein.
Die am 24. Oktober 2023 getroffene Entscheidung der Agrarminister in Luxemburg über die Fangmöglichkeiten für das Jahr 2024 und besonders das damit verbundene Verbot der Freizeitfischerei auf Dorsch sorgen für weiteres Unverständnis.
Wo ist der Dorsch geblieben? Trotz drastischer Quotenkürzungen in den letzten Jahren erholt sich der Dorschbestand nicht,
obwohl Nachwuchs vorhanden ist, wie wissenschaftlich begleitete Versuche mit alternativen Fanggeräten im Jahr 2021/2022 zeigen.
Seltsamerweise erreicht dieser Fisch kaum mehr als 30cm Länge und ist im darauffolgenden Jahr „Verschwunden“! Die Fischerei kann es nicht gewesen sein.
Oder hat er Flügel bekommen?
Einige Studien sprechen eher dafür, als für andere Hypothesen!
Solange diese Zusammenhänge nicht verlässlich geklärt sind, halten wir die neuerlichen Quotenkürzungen und das totale Fangverbot für die Freizeitfischerei für unangemessen.
Die wirtschaftlichen Folgen auch weit außerhalb der Fischerei stehen in keinem Verhältnis zum bisher nicht messbaren Erfolg der Maßnahmen, weil es offenbar neben dem Klimawandel noch andere nicht ausreichend untersuchte Gründe für den stagnierenden Erholungsprozess beim Dorsch gibt. Diese zu erforschen halten wir für die vordringlichste Aufgabe, anstatt offenbar wirkungslose Kürzungen der Fangmöglichkeiten weiter fortzusetzen und dadurch ganzen Wirtschaftszweigen die Grundlage zu entziehen.
Oktober: 2023
Einseitige Berichterstattung des NDR begünstigt Stimmungsmache gegen Wirtschaft und Fischerei, in dem über konstruktive Vorschläge der Fischerei zur Zusammenarbeit für den Schutz der Ostsee auf dieser Veranstaltung nicht berichtet wurde.
Am 14. September 2023 wurde das Projekt Begleitung der freiwilligen Vereinbarung zum Schutz von Schweinswalen und tauchenden Meeresenten durch das Ostsee Info Center vom Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein Herrn Daniel Günther anlässlich einer Veranstaltung in Eckernförde verlängert. Er überreichte den entsprechenden Förderbescheid in Anwesenheit vom Management des OIC sowie Vertretern aus Verwaltung und Fischerei.
Anlässlich dieser Veranstaltung brachte der erste Vorsitzende des Fischereischutzverbandes Schleswig-Holstein Wolfgang Albrecht in einem kurzen Statement seinen Dank zum Ausdruck und würdigte anschließend diese erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Fischerei. Er schlug vor diese Zusammenarbeit mit den Bürgern als Blaupause für den Schutz der Ostsee zu nutzen anstatt einer Einrichtung eines Nationalparkes gegen erhebliche Widerstände in der Wirtschaft, den Vorzug zu geben. Er bot dem Ministerpräsidenten ausdrücklich die tätige Zusammenarbeit auf freiwilliger Basis zum Schutz der Ostsee an, was dieser mit Wohlwollen zur Kenntnis nahm. (siehe: „Aktuelles“)
Leider war dieser Lösungsansatz den anwesenden Reportern des NDR keine einzige Zeile bzw. Bildsequenz wert.
Nur Fragen zum Koalitionsstreit an den Ministerpräsidenten hinsichtlich der Einrichtung eines Nationalparks Ostsee waren der Presse berichtenswert.
Schade eigentlich!
September 2023: Nationalparkdiskussion ergebnisoffen?
Erste Stellenausschreibungen für das Projekt Nationalpark gibt es schon und Naturschutzverbände geben ihre wahren Absichten preis.
„Die Stellnetzfischerei fängt Schweinswale und Meeresenten“, so äußerten sich Vertreter von Naturschutzverbänden kürzlich im Fernsehen und führen dies unter anderem als Grund für die Einrichtung eines Nationalparks Ostsee an.
Da lohnt es sich genauer hinzuschauen! Abgesehen von der Tatsache, dass es bereits freiwillige Maßnahmen zum Schutz von Schweinswalen und tauchenden Meeresenten gibt, lohnt sich ein Blick auf die Fakten:
Der unstrittig festgestellte verminderte Fischereiaufwand in der Stellnetzfischerei verursacht durch CORONA und die fehlenden Fangquoten in den Jahren 2021/2022, passt nicht mit den gleichzeitig gestiegenen Totfundzahlen von Schweinswalen zusammen. Die ständig bemühte These, die Fischerei als Hauptursache für Schweinswalverluste verantwortlich zu machen ist daher nicht mehr schlüssig haltbar.
Trotzdem wiederholt man immer wieder diese These und benutzt sie, um weitere Schutzmaßnahmen zu begründen. Hierdurch zeigt sich, wahrscheinlich in diesem Stadium der Diskussion ungewollt, erstmals die wahre Absicht der Naturschützer:
Verbote bzw. Einschränkungen nicht nur der gewerblichen Fischerei ! Um diese Absicht geht es. Hierzu braucht man einen Nationalpark mit einem Werkzeugkasten voll gesetzlicher Regelungen (Nationalparkgesetz) um später scheibchenweise Beschränkungen für alle möglichen Nutzungen durchzusetzen. Mit allen Mitteln wird flankierend versucht die bisher geschlossene Front der Gegner des Vorhabens aufzuspalten, indem man versucht einzelnen Sparten wie z.B. Wassersport und Tourismus eine „Nichtbetroffenheit“ vorzugaukeln. Das wird so nicht funktionieren, weil es schlechte Erfahrungen von der Nordsee gibt.
August 2023: Der Schutz der Ostsee kommt nicht voran.
Die Lagebeurteilung der EU im Vorwege der Konferenz „unser Baltikum“ am 29. September in Litauen gibt zwar Anlass zur Hoffnung, allerdings hapert es bei der Umsetzung der fast gleichen Ziele seit 2020.
Lage:
Die Ostsee ist das am stärksten verschmutzte Meer Europas. Es ist betroffen durch den Verlust der biologischen Vielfalt, den Klimawandel, Eutrophierung, Überfischung und erhöhte Schadstoffwerte wie Arzneimittel und Abfälle, insbesondere Kunststoffabfälle.
- 97 % der Ostsee sind von Eutrophierung betroffen, wodurch der Sauerstoffgehalt gesenkt wird.
- Weniger Sauerstoff bedeutet weniger Fische und weniger Leben im Meer, was das Ökosystem empfindlicher und anfälliger für Umweltveränderungen macht. Auch der sozioökonomische Nutzen ist geringer, da auch die Fischerei stark betroffen ist.
- Etwa 300 000 Tonnen Munitionsaltlasten aus den Weltkriegen liegen auf dem Meeresgrund, bedrohen die Entwicklung wirtschaftlicher Aktivitäten und lassen Schadstoffe ins Meer gelangen.
Angesichts dieser Situation organisiert die Europäische Kommission zum 2. Mal die Konferenz: „Unser Baltikum" am 29.September 2023 in Palanga (Litauen). Bereits im Jahr 2020 hatte sich die Europäische Kommission und alle baltischen Mitgliedstaaten auf der ersten Konferenz "Unser Baltikum" ehrgeizige Verpflichtungen zu folgenden Punkten vorgenommen:
- Schutz der Meeresumwelt der Ostsee
- Kampf gegen Eutrophierung
- Reduzieren Sie die Umweltverschmutzung
- Sicherung einer nachhaltigen Fischerei und Aquakultur
- eine nachhaltige blaue Wirtschaft zu unterstützen und
- Überwachen des Fortschritts
Im Rahmen einer Erfolgskontrolle zu vorstehenden Punkten fällt jedoch auf, dass die benannten Ziele von einer wirksamen Umsetzung bis heute noch weit entfernt sind und das Thema Prädatoren damals, wie heute ausgeklammert wird.
Fazit: Gut gedacht, schlecht gemacht!
Juli 2023: Fischereiliche Dorsch - Entnahme fast auf null. Wo bleibt der Jungdorsch?
Fischereiliche Dorsch - Entnahme fast auf null. Wo bleibt der Jungdorsch? Welche Rolle spielen die Kormorane? Prädatoren - Management überfällig ?
Die Reproduktion beim Dorsch verharrt auf niedrigem Level mit leichter Erholungstendenz. Jedoch gibt es einen erheblichen Schwund vom Larvenstadium bis zum herangewachsenen Fisch, dessen Grund angeblich unbekannt ist. Ein erheblich angewachsener Kormoranbestand, der sich ja ernähren muss, steht bei den Praktikern im Verdacht den in der Binnenfischerei bereits bekannten Entnahme Druck u. A. auch auf die Jungdorsche in der Ostsee auszuüben, denn in den Binnenseen wird das Nahrungsangebot knapp.
Erste an verschiedenen Orten in Dänemark und Deutschland durchgeführte Studien bestätigen diesen Verdacht und weisen örtlich Entnahmen zwischen 40 und 70 % in Flachwasserbereichen durch den schwarzen Vogel aus.
Wissenschaft und Regierung wirken wie gelähmt. Niemand traut sich die heiße Kartoffel anzufassen. Stattdessen fordert man noch mehr Daten und zweifelt die Wirkung von geforderten Regelungsmaßnahmen des Kormoranbestandes aus der Fischerei trotz der bereits vorhandenen und alarmierenden Datenlage an.
Den Start einer neuen über zwei Jahre laufenden Studie zur Ernährungszusammensetzung der Kormorane begrüßen wir. Allerdings solle man über eine Regulierung des Bestandes schon jetzt nachdenken und die nötigen Pläne und Regularien dafür entwickeln. Denn egal wie hoch die Entnahmen örtlich schwanken werden, muss von einer hohen Entnahme ausgegangen werden. Eine Regulierung wird auch wegen der hinzukommenden Fangverluste in den Stellnetzen durch Verbiss nötig sein,
wenn eine Erholung des Dorschbestandes und ein Überleben der Kleinfischerei mit passiven Fanggeräten gewollt ist. Derweil läuft die Zeit sowohl dem Dorschbestand als auch der Fischerei gerade davon. Das ist jetzt schon klar!
Mai 2023: Naturschutz führt Geisterdiskussion
Geisterdiskussion zum Einsatz von Elektronik beim Schweinswalschutz verdeckt die wahren Absichten von Naturschutzverbänden: Weiträumige Gebietssperrungen für die Stellnetzfischerei in der Ostsee.
Die der Presseerklärung von Naturschutzverbänden vorangestellte Absicht den Schutz von Schweinswalen durch den Einsatz von elektronischen Warneinrichtungen zu verbessern, anstatt großflächig Gebiete für die Stellnetzfischerei zu schließen können wir nur unterstützen. Aber dann wird es schwierig. Die dafür vorgeschlagenen Geräte PINGER sind nicht Stand der Technik und wurden bisher allgemein vom Naturschutz abgelehnt, weil durch das Signal dieser Geräte die Tiere angeblich großflächig aus ihrem Habitat vertrieben werden. Auf der anderen Seite werden diese Geräte von den gleichen Leuten jetzt als die einzig brauchbaren (wirksamen) bezeichnet, was der ersten Aussage hinsichtlich der Schutzabsicht diametral widerspricht. Da der Einsatz dieser Geräte beim Militär nicht gewünscht ist, weil hierdurch Horchgeräte beeinflusst werden können, sieht man sich problembefreit- denn der Einsatz ist ja nun wegen externer Bedenken nicht möglich.
Stand der Technik ist PAL (Porpoise Alert), wo ein anderes Signal Verwendung findet. Der Hersteller, hat bei der Konfiguration der Geräte von Anfang an auch auf das Problem Störwirkung geachtet. Das erzeugte Warnsignal ist aufgrund seiner speziellen Charakteristik bei akustischen Horcheinrichtungen erkennbar. Bedenken aus militärischer Sicht sind bisher während der gesamten Einsatzzeit von PAL im Rahmen der freiwilligen Vereinbarung zum Schutz von Schweinswalen in den Küstengewässern der Schleswig-Holsteinischen Ostsee nicht bekannt geworden.
Stattdessen wird nun mit der angeblich nicht nachgewiesenen Wirksamkeit (trotz durchgeführter Studie mit 70%igen positiven Ergebnis) die Verwendung der PAL Geräte abgelehnt um schlussendlich das alte Ziel „weiträumige Gebietssperrungen für die Stellnetzfischerei“ wieder voranzutreiben.
Eine durchsichtige Aktion zum Nachteil der Fischerei.
April 2023: Mangelnde Abstimmung bei den Aalschonzeiten für die See
Mangelnde Abstimmung unter den Mitgliedsstaaten der Ostsee bei der Verlängerung der Aal Schonzeiten verringert deren Wirksamkeit.
Die Verlängerung der Aalschonzeit im Meer ohne Abstimmung der zeitlichen Platzierung unter den Ostseeanrainerstaaten belastet einseitig die deutsche Seefischerei, ohne zum wichtigen Bestandsaufbau nennenswert beitragen zu können.
Der Sonderweg der deutschen Bundesregierung bei der Platzierung der von der EU beschlossenen dreimonatigen Verlängerung der Aalschonzeit vom 15. September 2023 bis zum 14. März 2024, ohne sich mit den Nachbarstaaten Dänemark und Schweden abgestimmt zu haben, kann nicht zur beabsichtigten Verbesserung des Aalschutzes führen. Solch ein Vorgehen macht wenig Sinn, weil der in den deutschen Gewässern bereits geschützte Aal dann in dänischen Gewässern der Belt Region, die alle laichwilligen Aale auf ihrer Wanderung zur Sargassosee passieren müssen, noch gefangen werden darf, wenn die Schonzeit dort nicht mit der deutschen Schonzeit abgestimmt ist und später beginnt.
Der einzige „Erfolg“ in diesem Fall ist, dass der deutschen Kleinfischerei die letzte noch vorhandene Möglichkeit genommen wird etwas Geld zu verdienen, um bei nicht vorhandenen Fangmöglichkeiten für Dorsch und Hering, wenigstens teilweise die Betriebskosten zu decken.
Wie es aussieht, funktioniert es offenbar nicht den Mitgliedsstaaten die Platzierung von Schonzeiten selbst zu überlassen. Schonzeiten sind daher nach wissenschaftlichen Erkenntnissen durch die EU für die Mitgliedsstaaten verbindlich zu platzieren.
Februar 2023: Der Weg aus der Krise
Der Weg aus der Krise
Der Weg aus der herrschenden Fischereikrise kann nur gelingen, wenn am Anfang eine gründliche Fehleranalyse steht. Dies gilt in der Wirtschaft genauso, wie in der Technik. Hierbei muss, wenn man erfolgreich sein will, am Anfang der Beurteilung die Einbeziehung aller Einflüsse auf die Fischbestände stehen.
Leider wird unsere Forderung danach vehement zurückgewiesen, mit der Begründung, es handele sich dabei um Schuldzuweisungen und Ablenkungsmanöver.
Es ist bisher das Geheimnis der Gegner einer Fehleranalyse geblieben, wie eine Lageverbesserung ohne eine solche gelingen soll.
Januar 2023: Vom EU-Rat beschlossene Maßnahmen zum Schutz des Europäischen Aalbestandes unverhältnismäßig und nicht zielführend!
Vom EU-Rat beschlossene Maßnahmen zum Schutz des Europäischen Aalbestandes unverhältnismäßig und nicht zielführend!
Keine Frag: der Aalbestand ist schutzbedürftig: darin sind sich alle einig. Deshalb wurde bereits 2007 die Aalverordnung zum Schutz und Wiederaufbau des Aalbestandes beschlossen. Nur an der Umsetzung der dort enthaltenen Vorschriften durch alle Mitgliedsstaaten fehlt es bis heute. Auf der anderen Seite wird die mangelhafte Wirksamkeit der Aalverordnung als Grund für die jetzt beschlossene Verlängerung der Aalschonzeit für die gewerbliche Meeresfischerei auf 6 Monate und ein totaler Stopp für die Freizeitfischerei auf Aal in den Meeresgewässern angeführt.
Nach Untersuchungen on DTU (Danish Technical University)* beträgt der Einfluss der gewerblichen Meeresfischerei auf den Aalbestand 3%, der der Freizeitfischerei auf dem Meer 7%, auf die gewerbliche Binnenfischerei entfallen 18%. Alle anderen Einflüsse wie
- mangelnde Durchgängigkeit der Gewässer durch Verbauung
- Pumpspeicherwerke
- Kühlwasserentnahmen
- Baggerarbeiten zur Fahrrinnenanpassung und Instandhaltung
- Prädatoren wie der Kormoran
- Schwarzhandel mit Glasaalen
- mangelnde Nachverfolgbarkeit im Handel mit Aalprodukten
und der Verlust von Habitaten durch andere Nutzungen üben mit ca.70 % dagegen weit höhere Einflüsse auf den Aalbestand aus.
Es erschließt sich dem Bürger nicht, weshalb man bei den geringen Einflüssen der Fischerei auf den Aalbestand zu so einschneidenden Maßnahmen greift, während die restlichen 70% kaum reguliert bleiben. (außer vagen Absichtserklärungen hört man dort nichts Konkretes)
Man flickt, weil sie tropft, an der Dachrinne - das undichte Dach lässt man, weil schwierig zu reparieren, so wie es ist!
Fazit: Gut gedacht, schlecht gemacht!
Die gebeutelte Klein-Fischerei wird überproportional belastet, die wesentlichen Einflüsse dagegen werden vernachlässigt. Daher sind die Erfolgsaussichten der Maßnahmen als gering einzuschätzen.
Quo Vadis Aal und Kleinfischerei!
*https://www.alliedacademies.org/articles/fisheries-regulation-on-european-eel-anguilla-anguilla-for-2018-how-big-is-the-effect-10468.html
November 2022: »Großteil der in der Schleppnetzfischerei gefangenen Plattfische nicht marktfähig«
»Großteil der in der Schleppnetzfischerei gefangenen Plattfische nicht marktfähig«
95 % der in der Schleppnetzfischerei gefangenen Plattfische waren für die örtlichen Markt nicht marktfähig, so berichtete es ein Schleppnetzfischer.
Daraus ergibt sich zwangsläufig die Frage: „Ist das noch Konsumfischfang, oder doch schon Industriefischerei?“

September 2022: „Alles ÖKO“ - oder was?
„Alles ÖKO“ - oder was?
Dieses Angebot aus einem Bio-Laden gibt zu denken:
Nicht einmal der Preis ist besonders und Fisch, der um die halbe Welt geflogen ist, als „öko“ zu bewerben, ist schon bemerkenswert.
Wer glaubt, hier besser dran zu sein als beim Discounter, ist selbst schuld.

August 2022: Der allerorten gepriesene hervorragende Zustand der Plattfischbestände in der Ostsee, nur ein Trugbild der Wirklichkeit?
Der allerorten gepriesene hervorragende Zustand der Plattfischbestände in der Ostsee, nur ein Trugbild der Wirklichkeit?
Die Beobachtungen in der Praxis sowie die Fangzusammensetzung in der Schleppnetzfischerei deuten darauf hin, wie die nachfolgenden Übersichten zeigen.
Auf einen Blick ist erkennbar, dass das Gros der Fänge in einem Größen-Bereich zwischen 24 und 27 cm (Scholle) und 26 bis 29 cm (Flunder) liegt, der für den örtlichen Markt als Konsumfisch, weil zu klein, nur sehr bedingt geeignet ist.
Es gibt zwar zahlenmäßig viele Fische. Daraus allein auf einen guten Zustand des Bestandes mit daraus resultierenden Quotenerhöhungen zu schließen, erscheint uns etwas zu kurz gegriffen, denn die Fische sind mehrheitlich klein.
Durch die intensive Befischung auch während der Laichzeit, gibt es kaum eine Chance zum Aufwuchs der Plattfische in marktfähige Größen, jenseits der 32 cm.
Wenn das so weiter geht sieht es aus, wie der Anfang vom Ende der Plattfischbestände, der letzten Ausweichmöglichkeit für die ortsgebundene Fischerei?


Juli 2022: „Schöne tote Ostsee! Das Dorschsterben und seine Folgen.“
„Schöne tote Ostsee! Das Dorschsterben und seine Folgen.“
So titelte das NDR-Fernsehen seinen Bericht über die Dorschkrise in der Ostsee. Unter anderem wurde gezeigt, dass es in der Ostsee fast keine Dorsche mehr gibt.
An der falschen Stelle gesucht? Untaugliche Fanggeräte eingesetzt? Oder war man nur auf Sensationsberichte aus?
Für uns stellt sich die Situation glücklicherweise doch etwas anders dar!
Fangergebnis beim laufenden Versuch Erprobung „Alternativer Fanggeräte“ unterstützt von der deutschen Umwelthilfe, wissenschaftlich begleitet von der Uni Hamburg und durchgeführt vom Fischereischutzverband Schleswig-Holstein am 22. Juni 2022 in der Neustädter Bucht.
42 Dorsche! Der größte maß 57cm. Diese Fische wurden gezählt, vermessen und dann lebendig wieder in die Freiheit entlassen.
Leider haben wir bei diesem Bericht außerdem Lösungsansätze für Wege aus der unbestritten vorhandenen Krise und für die Zukunft vermisst. Schade!
Juni 2022: Schwerpunktmäßige Fischerei auf Plattfische während der Laichzeit!
Schwerpunktmäßige Fischerei auf Plattfische während der Laichzeit!
Deutlich sieht man auf der dargestellten Übersicht, dass die Schwerpunkte der Anlandungen von Plattfischen durch die Schleppnetzfischerei in den Monaten Januar bis April und November/Dezember und damit in, oder nahe vor bzw. nach der Laichzeit liegen, wo die Plattfische laichzeitbedingt die geringste Qualität aufweisen.
In den Sommermonaten Juni bis August, wo die Plattfische die beste Qualität aufweisen, sehen wir dagegen die geringsten Anlandungen.
Ist das noch Konsumfischfang, oder schon nahe an Industriefischerei?
Diese Verwendung lässt jedenfalls eher auf Industriefischerei schließen!
Eine nachhaltige Nutzung der Plattfischbestände sieht aus unserer Sicht anders aus.
Mai 2022: Fischindustrie fordert Ausnahme vom Anlandegebot für beigefangene untermaßige Schollen
Fischindustrie fordert Ausnahme vom Anlandegebot für beigefangene untermaßige Schollen
Die Fischindustrie fordert die Ausnahme vom Anlandegebot für die in der wenig selektiven Schleppnetzfischerei beigefangenen untermaßigen Schollen wegen angeblich hoher Überlebensraten!
Sollte dieser Antrag durchkommen, werden sicherlich noch mehr Plattfische zu Hundefutter und ganz bestimmt nicht nur Flundern!
Dadurch verringern sich auch die Chancen zum Fang marktfähiger Größen zur Versorgung des örtlichen Marktes durch die ortsgebundene Kleinfischerei!
Man sollte aus der Dorschkrise lernen und nicht eine gleiche Fehlentwicklung wiederholen.
April 2022: Dorschkrise in der Ostsee!
Dorschkrise in der Ostsee!
Zu einem erfolgversprechenden Maßnahmenpaket für eine Abhilfe gehört eine Beurteilung der Lage, die alle Gründe, die zu diesem Zustand geführt haben, einbezieht.
Das sind neben der Fischerei auch die veränderten Umweltbedingungen, der Klimawandel und die Auswirkungen aller Prädatoren auf den Dorschbestand einschließlich seiner Reproduktionsfähigkeit.
Hierbei dürfen die Auswirkungen von Parasiten, verbreitet durch den stark angewachsenen Robbenbestand nicht verschwiegen werden.
Sollte dieser Antrag durchkommen, werden sicherlich noch mehr Plattfische zu Hundefutter und ganz bestimmt nicht nur Flundern!
Dadurch verringern sich auch die Chancen zum Fang marktfähiger Größen zur Versorgung des örtlichen Marktes durch die ortsgebundene Kleinfischerei!
Man sollte aus der Dorschkrise lernen und nicht eine gleiche Fehlentwicklung wiederholen.
Die Folge ist das!
März 2022: Diversifizierung in der Fischerei
Diversifizierung in der Fischerei
Wer diesem richtigen Ansatz allzu erfolgreich folgt, fliegt aus der Förderung. Dadurch behindert man die zuvor geforderten Innovationen.
Nach den Förderrichtlinien des Landes Schleswig-Holstein sind nur die Teile der gewerblichen Fischerei förderfähig, die Mitglied einer Erzeugerorganisation sind und mehr als 60% ihres Einkommens aus der Fischerei erzielen ( sogenannter Haupterwerb).
Andererseits wird der herrschenden Situation der Fischbestände in der Ostsee geschuldet - Diversifizierung gefordert. Das ist das, was die innovativen Teile der Fischerei schon seit 40 Jahren zum Beispiel auch durch die Aufnahme einer nichtselbstständigen Arbeit gemacht haben, weil
- man ihnen den Zugang in eine EO verwehrt hat,
- die Vermarktung ihrer Fänge durch diese verweigert wurde,
- von den dort gezahlten Erzeugerpreisen keiner leben kann,
- durch die fortlaufenden Verringerung von Fangquoten zur Selbstvermarktung übergegangen werden musste.
und man rechtzeitig erkannt hat, dass ein sichereres Einkommen aus der Fischerei nicht sicher möglich ist.
Zur Bewältigung der jetzigen Krisensituation ist es nunmehr für Alle unerlässlich sich neben der Fischerei andere Einnahmequellen zu erschließen. Schell stößt man dann an die 60% Grenze der Förderfähigkeit. Es erschließt sich dem neutralen Beobachter nicht wieso Einkommen neben der Fischerei aus nichtselbstständiger Arbeit „schlechter“ sein soll als solches aus anderen selbstständigen Erwerbszweigen wie z.B. Zimmervermietung.
Generell bleibt festzuhalten: Unbeweglichkeit zu subventionieren war schon immer ein Fehler. Geschlossene staatlich geförderte Vermarktungsstrukturen auch. Bis jetzt sitzt man in der eigenen Ausgrenzungsfalle fest.
Von Anfang an nicht gut durchdacht, auf lange Sicht wie sich jetzt zeigt, schlecht gemacht!